Viele Hundebesitzer fragen sich, ob und wann die Hundeversicherung tatsächlich einspringt, wenn es um Unfälle, Krankheiten oder Operationen geht. Die Antwort darauf hängt von verschiedenen Faktoren ab, die Sie kennen sollten, um im Ernstfall nicht überrascht zu werden. Eine Tierkrankenversicherung bietet grundsätzlich Schutz bei medizinisch notwendigen Behandlungen, aber es gibt zahlreiche Bedingungen und Einschränkungen, die den Nutzen begrenzen können.
Zunächst einmal gilt: Versicherungen nehmen in der Regel nur gesunde Hunde auf. Das Mindestalter liegt meist bei zwei Monaten, und viele Versicherer setzen eine obere Altersgrenze von etwa sieben Jahren. Wenn Ihr Hund bei Vertragsabschluss älter ist oder bereits Vorerkrankungen hat, könnte ein tierärztliches Gutachten erforderlich sein oder die Aufnahme abgelehnt werden.
Außerdem beginnt der Versicherungsschutz bei Krankheiten meist erst nach einer Wartezeit von rund drei Monaten. Das bedeutet, dass Kosten für Behandlungen innerhalb dieser Phase nicht übernommen werden. Bei Unfällen greift der Versicherungsschutz hingegen sofort, was ein großer Vorteil ist, falls Ihrem Hund plötzlich etwas passiert.
Wenn Sie eine OP-Kostenversicherung abschließen, zahlen Sie in der Regel deutlich niedrigere Beiträge als für eine umfassende Krankenvollversicherung. Dafür deckt die OP-Versicherung meist nur operative Eingriffe ab, während die Vollversicherung neben Operationen auch ambulante Behandlungen, Medikamente, Diagnostik und Unterbringung erstattet.
Allerdings sollten Sie wissen, dass nicht alle Behandlungen automatisch gezahlt werden. Medizinisch nicht notwendige Eingriffe – wie zum Beispiel Kastrationen ohne gesundheitlichen Grund oder das Tätowieren und Chippen – sind häufig ausgeschlossen.
Beachten Sie außerdem die Selbstbeteiligung: Viele Versicherer übernehmen nur etwa 80 Prozent der erstattungsfähigen Kosten. Sie tragen also meist 20 Prozent selbst und müssen häufig außerdem mit einem Höchstbetrag für die Erstattung innerhalb eines Jahres rechnen, beispielsweise 2.500 Euro. Die Rechnungen der Tierärzte basieren in der Regel auf dem dreifachen Satz der Gebührenordnung, während viele Versicherungen nur den zweifachen Satz zahlen. Dies kann bedeuten, dass Sie trotz Versicherung noch einen erheblichen Eigenanteil tragen müssen.
Auch die Auswahl des Tierarztes bleibt im Normalfall Ihnen überlassen, was Ihnen Freiheiten bietet. Allerdings verlangen einige Versicherer, dass Sie den bei Vertragsabschluss angegebenen Haustierarzt aufsuchen. Wenn Sie im Ausland unterwegs sind, gilt der Versicherungsschutz in der Regel nur für vorübergehende Aufenthalte, meist bis zu zwölf Monaten und häufig nur innerhalb Europas.
Ob sich eine Hundeversicherung für Sie lohnt, hängt stark davon ab, wie alt und gesund Ihr Hund bei Vertragsabschluss ist und welche Leistungen Sie im Ernstfall benötigen. Für junge, gesunde Hunde kann eine OP-Versicherung sinnvoll sein, um hohe Operationskosten zumindest teilweise zurechnen zu können. Wenn Sie die Beiträge sparen möchten, können Sie alternativ auch ein finanzielles Polster für Notfälle ansparen.
Wichtig ist, dass Sie Tarife und Bedingungen sorgfältig vergleichen und nicht nur auf den Preis achten. Die Unterschiede im Leistungsumfang und den Kosten sind erheblich. Lassen Sie sich bei Unsicherheiten am besten unabhängig beraten, um die passende Versicherung für Ihren Vierbeiner zu finden. So sind Sie im Falle eines Unfalls, einer Krankheit oder einer Operation bestmöglich abgesichert.
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