Wenn du gerne in der Küche experimentierst und deine Gerichte mit Zwiebeln, Knoblauch oder anderen Lauchgewächsen verfeinerst, solltest du unbedingt darauf achten, dass dein Hund damit nicht in Berührung kommt. Obwohl diese Zutaten für uns Menschen unverzichtbar und schmackhaft sind, können sie für deinen Vierbeiner schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben.
Das Problem liegt in den Stoffen, die in diesen Lauch-Arten enthalten sind. Sie greifen bei Hunden (und Katzen) die roten Blutkörperchen an und zerstören sie. Diese sogenannte hämolytische Anämie führt dazu, dass der Sauerstofftransport im Körper deines Hundes massiv beeinträchtigt wird. Darüber hinaus entstehen bei diesem Prozess Abbauprodukte, die die Nieren schädigen können, was die Situation noch verschlimmert.
Die giftige Wirkung ist universell, ganz egal, ob die Zwiebeln oder der Knoblauch roh, gekocht, getrocknet oder sogar als Pulver enthalten sind. Besonders kritisch sind die getrockneten und pulverisierten Formen, da der giftige Inhaltsstoff dort stark konzentriert ist. Zum Vergleich: Ein Teelöffel Knoblauchpulver enthält so viel aktive Substanz wie acht frische Knoblauchzehen – das kann bereits bei einem 10 Kilogramm schweren Hund tödlich wirken.
Schon relativ geringe Mengen reichen aus, um Vergiftungssymptome hervorzurufen. Du solltest wissen, dass etwa 5 Gramm Zwiebeln oder Knoblauch pro Kilogramm Körpergewicht gefährlich sind. Für einen mittelgroßen Hund entspricht das zum Beispiel schon einer ganzen Zwiebel. Jeder Verzehr dieser Mengen kann dein Haustier ernsthaft krank machen.
Vielleicht fragst du dich, wie du eine solche Vergiftung erkennen kannst. Typische Symptome sind zunächst Verdauungsprobleme wie Appetitlosigkeit, Speicheln, Bauchschmerzen, Erbrechen oder Durchfall. Charakteristisch sind auch blasse Schleimhäute, erhöhte Atem- und Herzfrequenz, Schwäche und Bewegungsunlust. In ernsten Fällen kann die Haut gelblich verfärbt sein (Gelbsucht), und der Urin deines Hundes rötlich erscheinen. Teilweise zeigen betroffene Tiere vermehrten Durst, häufiges Wasserlassen oder einen unsicheren Gang. Wichtig ist, dass diese Symptome oft erst nach einigen Stunden bis Tagen auftreten.
Wenn dein Hund versehentlich Zwiebeln oder Knoblauch gefressen hat, solltest du so schnell wie möglich einen Tierarzt aufsuchen. Es gibt kein spezifisches Gegenmittel, doch innerhalb der ersten Stunden nach der Aufnahme kann der Tierarzt Erbrechen auslösen oder Aktivkohle einsetzen, um die Giftstoffe zu binden. Je nach Schwere sind Infusionen oder sogar Bluttransfusionen notwendig. Mit schneller und angemessener Behandlung ist die Prognose meist gut.
Um solche Risiken zu vermeiden, solltest du verhindern, dass dein Hund Zugang zu deinen Essensresten oder zu Lauchpflanzen hat. Auch hausgemachte Hausmittel mit Knoblauch oder Zwiebeln, etwa gegen Zecken oder Würmer, sind tabu. Wenn dein Hund gerne an Pflanzen knabbert, achte darauf, dass er Schnittlauch, Bärlauch oder Lauchblätter nicht verwechselt und frisst.
Zusammengefasst gilt: So lecker Lauchgewächse für dich auch sind – im Napf deines Hundes haben sie nichts zu suchen. Mit deinem Wissen kannst du deinem Vierbeiner möglichen schweren Vergiftungen effektiv vorbeugen und ihm ein gesundes Leben ermöglichen.
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