Zeckenbiss beim Hund – Was du beachten solltest

Inhaltsverzeichnis

Kaum wird es warm draußen und der Frühling erwacht, sind auch Zecken wieder aktiv im hohen Gras. Sie lauern nicht nur in ländlichen Gebieten, sondern warten auch in Stadtparks, Wiesen oder in Uferzonen an Badeseen auf einen geeigneten Wirt. 

Informationen über die am häufigsten vorkommenden Zeckenarten, ihre übertragbaren Erreger und Tipps, wie du deinen Hund am besten vor Zecken schützen kannst, erfährst du hier!

Was sind Zecken und wie kommen sie auf den Hund?

  • Zecken gehören zu der Klasse der Spinnentiere und zur Unterklasse der Milben
  • Sie ernähren sich parasitär vom Blut und der Lymphflüssigkeit ihres Wirts
  • Sie haben einen dreiecksförmigen abgeflachten Körper, acht Beine und einen kleinen Kopf mit Mundwerkzeugen
  • Zecken haben meist eine dunkel- bis rotbraune Färbung
  • Sie können auch Eier außerhalb des Körpers ihres Wirts legen (z.B. im Hundebett), aus denen dann wieder neue Larven schlüpfen
  • Ab ungefähr 7°C Außentemperatur sind Zecken aktiv
  • Zecken befinden sich vor allem an Waldrändern, Wiesen oder Parkanlagen im hohen Gras und im Unterholz
  • Die Zecke sucht sich vor allem dünnhäutige und gut durchblutete Stellen aus, um sich festzubeißen z.B. Kopf, Ohren, Bauch oder Lendengegend
  • Auf der Welt gibt es ca. 900 verschiedene Zeckenarten, 20 davon sind in Deutschland heimisch 

Was passiert bei einem Zeckenbiss?

  • Wenn die Zecke einen geeigneten Platz am Körper gefunden hat, ritzt sie mit ihrem Mundwerkzeug die Haut an und sticht mit ihrem Stechrüssel in die Wunde
  • Mit diesem Rüssel saugt sie Lymphflüssigkeit und Blut ein
  • Die Zecke sondert gleichzeitig ein Sekret mit unterschiedlichen Wirkstoffen ab
  • In Zeckenkörpern können verschiedene Bakterien, Viren oder andere Parasiten wohnen, die die Zecke als Zwischenwirt nutzen
  • Während des Bisses kann die Zecke nun die Erreger an den Hund weitergeben, was zu gefährlichen Erkrankungen führen kann
  • Ein Biss von einer männlichen Zecke dauert einige Tage, eine weibliche Zecke hingegen kann mehrere Wochen an der Einstichstelle saugen 
  • Die Ansteckung des Hundes mit Krankheitserregern aus der Zecke dauert ca. 3 Stunden, deshalb solltest du eine Zecke so schnell wie möglich entfernen

Wie gefährlich ist ein Zeckenbiss? Krankheiten & Zeckenarten 

Einige Erreger, die die Zecke mit ihrem Speichel auf den Hund überträgt, können sehr schwerwiegende Krankheiten hervorrufen. Am gefährlichsten sind die braune Hundezecke, die Auwaldzecke und der gemeine Holzbock.

Die Braune Hundezecke

  • Rötlich-braun
  • Ca. 1-3 Millimeter groß, vollgesogene Weibchen ca. 1cm groß
  • Ist vor allem im Mittelmeerraum beheimatet, durch die Klimaerwärmung aber nun auch in Deutschland anzutreffen
  • Jagdzecke, die aktiv auf den Wirt zugeht
  • Sie kann vor allem Canine Ehrlichiose (Zeckenfieber), Anaplasmose (Canine Cyclische Thrombozytopenie) und Babesiose übertragen
  • Für alle drei Erkrankungen gibt es keine Impfstoffe
  • Prophylaxe ausschließlich über Zeckenschutzmittel

Achte auf folgende Symptome nach einem Zeckenbiss:

  • Fieber und Fieberschübe
  • Abgeschlagenheit
  • Erbrechen
  • Schwellung der Lymphknoten
  • Muskelzucken
  • Schweres Atmen oder sogar Atemnot

Der Gemeine Holzbock

  • Bekannteste Zecke
  • Ca. 3-4 Millimeter groß
  • Lauerjäger, verfolgt Wirt nicht aktiv
  • Überträgt Erreger wie Borreliose, Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und Anaplasmose
  • Borreliose ist die am häufigsten durch Zecken übertragene Erkrankung bei Hund
  • Inkubationszeit der Borreliose beträgt 2 Wochen bis 5 Monate
  • Das Hauptsymptom der Borreliose ist der rote Kreis um die Einstichstelle
  • Borreliose kann zu schweren neurologischen Schäden führen und endet in wenigen Fällen tödlich

Achte bei Verdacht auf Borreliose auf folgende Symptome:

  • Wiederkehrendes Fieber
  • Weniger Hunger/Fressunlust und Abgeschlagenheit
  • Gelenk- und Muskelschmerzen
  • Herzprobleme
  • Lahmheit der Vorder- und Hinterbeine

Die Auwaldzecke 

  • Weißlich marmoriertes Rückenschild mit rot-orangefarbenem Außenrand
  • Sie kann den Erreger Babesiose (Babesia canis canis) auch bekannt als „Hundemalaria“ übertragen
  • Dieser Erreger zerstört rote Blutkörperchen
  • Ein erstes Anzeichen der Krankheit ist somit die Blutarmut (Anämie)
  • Der Erreger gilt als besonders stark krankheitsauslösend und kann unbehandelt zum Tod des Hundes führen

Symptome der Babesiose können sein:

  • Hohes Fieber oder Fieberschübe
  • Allgemeine Schwäche
  • Blass- bis gelbliche Schleimhäute
  • Rot- bis grünbrauner Urin
  • Nierenversagen
  • Verdauungs- und Kreislaufstörungen
  • Störung des zentralen Nervensystems
  • Anschwellen von Körperteilen durch Flüssigkeit

Was sollte ich tun, wenn ich einen Zeckenbiss bei meinem Hund feststelle?

  • Eine gründliche Nachsorge (Bürsten und Absuchen des Fells) nach dem Spazierengehen vor allem zwischen März und Oktober ist sehr wichtig
  • Wenn du eine Zecke bei deinem Hund entdeckst, solltest du schnell handeln
  • Entferne die Zecke vorsichtig mit einem dafür vorgesehenen Zeckenwerkzeug (Zeckenzange, Zeckenhaken)
  • Beobachte deinen Hund nach dem Entfernen aufmerksam und achte auf mögliche Veränderungen

Ab wann muss ich mit meinem Hund zum Arzt gehen?

  • wenn dein Hund sich nach einem Zeckenbiss ungewöhnlich verhält
  • wenn Rötungen oder Entzündungen an der Einstichstelle sichtbar werden
  • wenn dein Hund Krankheitssymptome zeigt

Wie kann ich meinen Hund vor Zecken schützen?

Floh- und Zeckenabwehr Tropfen

  • Reico bietet leicht verträgliche Zeckenabwehrtropfen für deinen Hund
  • Die Tropfen können einfach in beide Ohrenzapfen und den Nackenbereich einmassiert werden
  • Zur Grundstabilisierung sollte über 3 Wochen 1 Tropfen täglich aufgetragen werden, danach genügt eine Anwendung von 1-2-mal wöchentlich
  • Die Tropfen sind nur aus natürlichen Produkten zusammengesetzt und bieten einen verlässlichen Schutz in der Zeckensaison

Mehr über den Schutz deines Hundes vor inneren und äußeren Parasiten erfährst du hier: Parasitenbefall bei Hunden

Kautabletten

  • Kautabletten können jeden Monat bis alle drei Monate gefüttert werden
  • Der Wirkstoff gelangt über den Verdauungstrakt ins Blut
  • Wenn die Zecken das Blut des Hundes saugen, werden sie durch den Wirkstoff abgetötet
  • Die Zecken werden nicht abgeschreckt, sondern beißen trotzdem zu, eine Übertragung von Krankheiten wird allerdings um ein Vielfaches minimiert

Zeckenhalsbänder

  • Das Halsband kann einfach um den Hals gelegt werden
  • Es hat eine Wirkdauer von 5 bis 8 Monaten, je nach Produkt
  • Die Zecken werden durch den Geruch abgeschreckt
  • Die Anwendung ist sehr einfach
  • Bei Kleinkindern ist allerdings Vorsicht geboten, diese sollten das Halsband nicht in die Finger oder den Mund nehmen

Natürliche Mittel

  • Auch natürliche Öle wie Kokosöl oder Schwarzkümmelöl können abschreckend auf Zecken wirken
  • Das Kokosöl kann einfach hinter die Ohren, am Nacken oder an die Innenseite der Beine vor dem Spazierengehen aufgetragen werden
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